Sagres

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Sagres und Salema

In Sagres, wo das Land endet und das Meer beginnt, zerfließen Geschichte und Legende. Irgendwo nahe diesem Fischerdorf am felsig-kahlen Südwestzipfel Europas, wo man einst das Ende der Welt vermutete, lebte im 15. Jh. Heinrich der Seefahrer. Ob in der Festung, wo man sein Andenken ehrt, ist aber fraglich. Und die Seefahrerschule, die durch viele Reiseführer und Geschichtsbücher geistert, hat wahrscheinlich nie existiert. Infante Dom Henrique vereinte jedoch - das steht fest - Seefahrer, Astronomen und Kartografen, um den Aufbruch zu neuen Welten zu planen. Er legte so den Grundstein für ein Imperium, das sich über vier Erdteile erstreckte, über 500 Jahre währte und erst nach der "Nelkenrevolution" von 1974 zerbrach.
Um Sagres, ca. 120 km von Faro entfernt, weht ein anderer Wind als an der restlichen Algarve-Küste. Wer in Kauf nimmt, dass es hier mitunter etwas diesig oder ein paar Grad kühler sein kann, wird reichlich entschädigt. In der Umgebung befinden sich einige der besten Fanggründe (insbesondere für Hummer) und mit die schönsten Tauch- und Surfreviere.
Ganz gleich, ob Heinrich der Seefahrer hier gelebt hat oder nicht, die Fortaleza (Festung) mit den wuchtigen Mauern lohnt auf jeden Fall einen Besuch - allein schon wegen der beeindruckenden Aussicht. Nicht weniger imposant ist dann ein neuzeitliches Denkmal: der lichtstärkste Leuchtturm des Kontinents am nahen Cabo de São Vicente, dem südwestlichsten Punkt des europäischen Festlandes.
Verirren Sie sich aber auch einmal nach Norden, in das wildromantische Naturschutzgebiet der Costa Vicentina mit teils herrlich weiten und teils kleinen, schwerer zugänglichen Badebuchten an einem fast betonfreien Küstenabschnitt, der vor allem unter Individualisten beliebt ist. Wer sich auf Abwege begibt, findet am Fuße der hohen Felsen noch viele einsame Plätzchen. Einige Kilometer östlich von Sagres treffen sich vor allem junge Gäste und Windsurfer im einstigen Fischerdorf Salema, das aus dem alten Viertel, neueren Appartements und einem langen Strand besteht.
Am Strand
Bordeira: Ein langer, breiter Strand mit wüstenähnlicher Dünenlandschaft an der wilderen Westküste, auch als Praia da Carrapateira (benachbarter Ort) bekannt und selbst in der Hochsaison nicht überlaufen. Hier zeigt der Atlantik nicht selten sein raueres Gesicht; bei stürmischer See können Sie aber immer noch in einer Lagune baden.
Castelejo: Ebenfalls an der Costa Vicentina, etwa 4 km von Vila do Bispo: ein weißer Sandstrand vor beeindruckenden dunklen Felsen. Strandrestaurant vorhanden.
Beliche: Der südwestlichste Strand Europas, zwischen Sagres und dem Cabo de São Vicente. Eine steile Treppe führt zur mittelgroßen Badebucht mit atemberaubender Felskulisse und flachem Einstieg ins Meer. Auch gut zum Angeln!
Mareta: Windgeschützter Strand unmittelbar vor Sagres mit niedrigem Seegang; ideal zum Tauchen.
Martinhal: Der weite Dünenstrand rund 2 km nordöstlich von Sagres gilt unter Windsurfern als das reizvollste Revier der Algarve.